Los gings mit den Rädern von der Leutaschklamm auf die Wangalm hoch, dort Räder abgestellt und weiter hoch Richtung Wangscharte. Phänomenales Wetter, sofern man Zeit zum schauen hat, da Ingo und ich immer ein (zu?) flottes Team im Zustieg sind... . Den Wandfuss entlang getrabt bis zum Bayrischen Traum (dessen Piazschuppe haben wir beim Abseilen gesehen, wirklich beeindruckend, klettertechnisch aber für mich momentan wohl todesverachtend, wenn ich dass probieren würde, da muss noch bisschen mehr Muckies her, oder ein Vorsteiger...).
Da gings also dann hoch:
Die erste Länge war ne simple 5 und ich dachte schon, dass das heute wirklich relaxt werden würde. Die darauffolgende 6 war schon härter, der Stand in einem nassen Kamin schön kühl mit Ausblick auf die erste 7-, die eine Länge ar auf die man gerne verzichtet. In nassen und schmierigen Rissen piazen ist nix für Schönwetterkletterer wie mich und vmtl. auch Ingo. Am luftigen Stand Ingo mit trockenen Mund nachgeholt voller Respekt für die verwegenen Erstbesteiger vor über 75 Jahren. Das Adrenalin liess mir aber keine Ruhe, denn die drauffolgenden Längen waren durchaus hart und anstrengend, schon weil die Kletterschwierigkeit sehr homogen war. Und durchaus schön und abwechslungsreich. Die letzte schwere Länge war dann noch etwas Balsam für das Selbstbewußtsein. Rotpunkt.
Abstiegsplan war eigentlich denkbar einfach, die 3 SL Bänder links queren und den Bayrischen Traum abseilen, oben raus geht die Tour zwar noch weiter, war aber einfacher und wir hätten rüber zu Wangscharte gemusst, um grade wieder untenrum rüberzulatschen. Unten blitzte ja dann schon ein Standhaken. Ab runter zum Stand über einem ordentlich Dach. Zähne knirschend merkten wir, dass wir in der "Friedenspfeife" gelandet sind. Da es aber laut Führer auch hier runter ging, war es kein Grund zu Besorgnis. Ätzend und ungewohnt, Abseilen durch 2 grössere Dächer mit Seil komplett unten frei baumelnd 300 m über dem Boden und keine Ahnung wo der nächste Stand ist. War wohl das einprägsamste Erlebnis... Nach viel Pendelei, waren wir dann weiter unten, wo wir Wochenendkletterer wieder wohler fühlten... Der Angsthase hätte da sich wohl sogar drüber gefreut.
Im Abstieg, hatten wir dann noch ein schöne Abendstimmung. Die aufkommende Kühle stand für den baldigen Herbst, der nun einbricht.
Mit den Rädern von der Wangalm mit letzter Helligkeit zum Auto und dann ab zu Frau und Kind... .
Insgesamt grosse, schöne Tour, nach der wir mal wie meistens lange nach der angekündigten Zeit zu Hause waren. Krasse Jungs die Erstbegeher....
Bin stolz auf Dich Doktor! Aber dass Du Dich beim Abseilen "verläufst", ist ja nichts Neues ;-) Deine kunstvolle Bandschlingenverlängerung runter von der Tegernseer Hütte bleibt unvergessen!
AntwortenLöschenKlingt nach einer schönen Tour mit schönen Schmankerln, wie dem Kamin und der Freipendelei!!