Samstag, 26. Februar 2011

Boulderparadies im 3. Stock

Was macht jemand, der schon alles im Leben hat – darunter einen, heutzutage nicht selbstverständlich selbstständig erarbeiteten Doktor-Titel, eine tolle Frau, eine süße Tochter, ein astronomisches Gehalt, das schon in 5 Jahren den Kauf einer Villa ermöglicht, sowie eine echte Stefan Glowacz Autogramm-Karte? Richtig, er dübelt sich seine eigene Boulderwand in sein Fahrradabstellzimmer!

Der freundschaftliche Kontakt zur lokalen Tischlerszunft verschaffte Dr. Jenewein die benötigten 12 Quadratkilometer Pressholz sowie das entsprechende Profi-Werkzeug, mit dem er in weniger als einem Monat in allabendlicher Bastelei eingestaubt in Segemehl eine komplette Längsseite des Zimmers mit einer aufwendigen, der natürlichen Felsstruktur nachgebildeten Kletterwand verkleidete. Das Resultat kann sich sehen lassen. Und sehen lässt es sich nur deshalb, weil Dr. Jenewein klugerweise ein Loch ins Holz gesägt hat, durch das man den Lichtschalter erreicht.


Insgesamt 300 Griffe und Tritte sollen ihren Platz an diesem Do-it-and-climb-yourself-Kleinod finden. Wenn alles fertig ist, kann sich der Doktor daran fertig machen und so bis zum Beginn der Klettersaison die durch Vaterdienst und Labormaloche fast vollständig verkümmerte Fingerkraft, Körperspannung und Trittsicherheit wiederherstellen, oder besser noch, auf Huber-Niveau aus- und aufbauen.


Ich war mächtig beeindruckt als ich das Ergebnis der Heimwerkerarbeiten sah und bin stolz, so einen handwerklich begabten und sein / unser Hobby so demonstrativ leidenschaftlich ausübenden Kletterpartner und Freund zu haben. Auch wenn ich, dank meiner Körpergröße, mit nur einem verhalten motiviert absolvierten Dynamo die gesamte Boulderwand in ihrer jetzigen Ausprägung durchqueren kann, freue ich mich schon auf die gemeinsamen Bouldersessions im 3. Stock über Neustadt.

Climb on my friend!