So jetzt sind die Kisten für die Pfalz gepackt, aber der Umzug beginnt nicht ohne einen Besuch im Oberreintal, das bisher für uns (Stefan und Andi) stehts wetterbedingt verschlossen blieb.
Die Vorfreude wurde auch hier getrübt durch stets schlechter werdenden Wetterbericht, der erst Sonntag gutes Wetter zuließ (zumindest in Garmisch, aber nicht im Oberreintal, wie sich später herausstellen sollte). Da aber alle sagen, der Baders Hans würde stets meinen: Das gelbe U ist trocken, sind (Hans und ich) im Regen von Samstag auf Sonntag aufgestiegen. Nach 2.5 h an der Hütte angekommen wurde und, noch als die Brille beschlagen war, erst mal ein Bier gezischt. Die Hütte war schön leer, was bei dem Weter kein Wunder war, dennoch hatten sich einige Hartgesottene gefunden um auch den nassen Wänden zu trotzen.
Sonntag wars dann auch noch dicht bewölt und tropfnass, aber wir waren frohen Mutes, da ja der Wetterbericht eine 5%ige Bewölkung erst um 1200 angekündigt hat. Nachdem sich die Wolken schon hoben, die Sache gesammelt und gemütlich zum U (6+) gelaufen.

Los gings über Verschneidung und Riss Richtung Bergeistturm. Und siehe da: war eigentlich trocken die Route. Pünktlich zum Austieg holte uns eine dicke Nebelwolke ein. Passte auch prima zum Seilverhakler beim Abseilen vom Berggeistturm.

Abends dafür eine ganz tolle Abendstimmung mit Bier und Blick auf den Dom. Kletterromantik.

Am nächsten Tag sollte es zum Oberreintalturm gehen. Da wurden 2009 neue Routen an der Nordseite gebohrt und über eine solche sollte es erstmal zum Latschenfleck gehen. Die ausgesuchte Route war dann die NW-Passage, die sich über Platten rechts von der "Knall auf Fall" hochschraubte (6-, 6 SL).
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War jetzt net so mein Fall. Fand es für eine Neutour komisch gebohrt. Oben erwartete uns als wohlverdienter Ausgleich die Herbstsonne. Die Westwand glitzerte noch vor Nässe, da nun dort eine Route als nächstes dran war sind wir über die Abseilpiste zum Wandfuss runtergeseilt, um gleich nochmal eine Pause in der Sonne zu machen. Nach einigem hin und her überlegen, sind wir in die Brych (6+, 8 SL) eingtiegen. Es war zwanzig nach drei, daher mussten wir eilen...
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Die Schüsselseillänge war leider nass, so dass zumindest ich hier nix mit dem schmierigen Riss anfangen konnte und auf einen der perfekt gesetzten Haken auswich... Ein schöne Tour. Hans hat mit seiner Urkraft noch eine Schuppe rausgerissen, sonst war der Fels sehr kompakt und schön. Die letzten 2SL der Fahrradkante rüber zur Abseilstelle und mit letztem Licht an den Rucksäcken angekommen.
Lässiger, langer Tag mit lässigem Tourenpartner!

Als wir dann an der Hütte da waren und noch unser Futter zum kochen abgeben konnten, rief auch schon Michael, die Ablöse für Hans am kommenden Tag an, mit der Bitte um die Bestelltung für ein Bier an...
Am nächsten Tag wusste wir noch nicht so recht, ob wir die Schober oder die Herbst/Teufel machen sollten. Hans ließ uns mit der Entscheidung alleine und stieg ab, ließ aber den Tipp mit der Abseilpiste da. Als wir dann am Schüselkarturm waren, haben wir uns für die Herbst/Teufel (6-, 8Sl) entscheiden, leichter dafür aber spärlicher gesichert.
Durch ersten teilweise nassen und teilweise unübersichtlichen Fels ging es hoch. Erlösend war die Kaminverschneidung, die in der Sonne mündete. Perfekt. Die Schlüsselseillänge war wunderbar einfach. Wandkletterei in der wärmender Herbstsonne und kein Geschiebe in nassem kaltem Fels.




Oben raus fanden wir die Route nicht, aber letztendlich führten viele Wege zum Ausstieg. Der Blick in die Ostwand liess uns auf Anhieb keine Abseilstelle finden, so das wir den Weg südwärts wählten. Die luftige Kante war nicht so locker wie sie im Führer beschrieben wurde (Hans hatte wohl recht mit der Abseilpiste...).
Ab zur Hütte, Weg mit dem Bier und ab nach Hause. Great!